Makuladegeneration

Eine meist altersbedingte Schädigung in der Mitte des Blickfeldes

Die Makula (auch: Gelber Fleck) ist auf der Netzhaut des Auges der Bereich des schärfsten Sehens. Eine fortschreitende Schädigung der Makula wird Makuladegeneration genannt. Am häufigsten tritt diese Augenerkrankung im höheren Lebensalter auf. Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) unterscheiden Augenärzte zwei Arten: die trockene und die feuchte Makuladegeneration.

Je früher eine Makuladegeneration erkannt wird, desto früher kann sie auch gezielt behandelt werden. Deshalb empfehlen wir unseren Patienten, ab einem Alter von 55 Jahren regelmäßig zur Makula-Vorsorgeuntersuchung in unsere Praxis zu kommen.

Mit welchen Symptomen äußert sich eine altersbedingte Makuladegeneration?

Eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) bemerken die Betroffenen im Anfangsstadium noch nicht, weil die Erkrankung generell keine Schmerzen und anfangs auch nur wenig Symptome verursacht. Das liegt oft daran, dass das zweite Auge die Sehverschlechterung eine Zeitlang ausgleicht, und so eine Verschlechterung an nur einem Auge länger nicht bemerkt wird.

Im weiteren Krankheitsverlauf können jedoch deutliche Sehbeeinträchtigungen im zentralen Sichtfeld auftreten (häufig zunächst nur auf einem Auge):

  • Abnahme der Sehschärfe, vor allem beim Lesen und beim Erkennen von Gesichtern. Weniger ausgeprägt in der Ferne
  • Plötzliche einseitige Sehverschlechterung mit dunklem Fleck in der Mitte
  • Verschwommenes Sehen
  • Vermindertes Kontrast- und Farbensehen
  • Erhöhte Blend-Empfindlichkeit
  • Schlechtere Anpassung an veränderte Lichtverhältnisse (z.B. Schwierigkeiten beim Wechsel von hellen Tageslicht in die dunklere Wohnung)
  • Erhöhter Lichtbedarf beim Lesen
  • Gerade Linien (z.B. Fensterrahmen) erscheinen verzerrt oder verbogen
  • Fehlende kleine Details im zentralen Sichtfeld; zum Beispiel Buchstaben die beim Lesen plötzlich verschwinden

Die trockene Form der altersbedingten Makuladegeneration kommt sehr viel häufiger vor als die feuchte Form: 80 bis 90 % erkranken an der trockenen AMD, nur etwa 10 % sind von der feuchten AMD betroffen.

Bei der trockenen Makuladegeneration fördern Abbauprodukte (sog. Drusen) unter der Netzhaut und eine Minderdurchblutung der netzhauternährenden Aderhaut ein Absterben von Sehzellen in der Makula. Je mehr dieser Sehzellen absterben, desto deutlicher werden die Sehbeeinträchtigungen. Bei der trockenen AMD ist diese Degeneration in aller Regel ein schleichender Prozess, der sich auch über viele Jahre erstrecken kann.

Die feuchte Makuladegeneration entwickelt sich meistens aus einer trockenen. Sie verläuft schneller und schwerwiegender als die trockene. Denn infolge der oben genannten Ablagerungen beginnen in der Aderhaut brüchige neue Blutgefäße zu sprießen, die dann zum Teil in die Makula einwachsen. Dort können nun Blutungen, Narben und Schwellungen (sog. Makulaödeme) entstehen, die alle das Sehvermögen beeinträchtigen können.

Um das Sehvermögen bestmöglich zu erhalten, sollte die Behandlung so früh wie möglich beginnen. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen der Netzhaut sinnvoll und wichtig. Unsere Augenärzte können Veränderungen der Netzhaut bereits feststellen, bevor der Patient erste Sehbeeinträchtigungen wahrnimmt.

Eine regelmäßige Makula-Vorsorge empfehlen wir Patienten ab 55 Jahren. Für die Untersuchung der Netzhaut und im Speziellen der Makula verwenden wir zunächst das Spaltlampenmikroskop, das den Augenhintergrund stark vergrößert. Eine spezifischere Diagnostik können wir anschließend mit einer Optischen Kohärenztomographie (OCT) vornehmen, bei der die Netzhautmitte von einem Laser abgetastet wird, sowie mit einer Fluoreszenzangiographie (Farbstoffuntersuchung der Gefäße). Alle diese Untersuchungen sind für den Patienten völlig schmerzfrei.

Bei beiden Verlaufsformen der AMD kann im fortgeschrittenen Krankheitsstadium das Sehen im zentralen Sichtfeld sehr stark beeinträchtigt sein – bis hin zu einem kompletten Sehverlust in diesem Bereich. Dieser Sehverlust kann leider auch nicht mehr rückgängig gemacht werden, weil sich die abgestorbenen Zellen nicht regenerieren. Wird die AMD dagegen frühzeitig erkannt, kann eine gezielte Therapie das Voranschreiten der Erkrankung stoppen oder zumindest verlangsamen.

Die Behandlung der trockenen Makuladegeneration ist nur unterstützend möglich. Eine gezielte Therapie zur Verbesserung des Befundes steht bis heute leider nicht zur Verfügung. Unterstützenden Maßnahmen konzentriert sich auf eine konsequente Reduzierung von bekannten Krankheitsbeschleunigern wie Nikotin, ungesunde Ernährung, oder Bluthochdruck sowie auf eine nachhaltige Ernährungsoptimierung mit „makulafreundlichen“ Nährstoffen.

Bei der feuchten Makuladegeneration hat sich die Injektion von Medikamenten, die die Neubildung brüchiger Blutgefäße in der Aderhaut hemmen können (sog. VEGF-Inhibitoren), besonders bewährt. Hierzu setzen unsere erfahrenen Augenärzte nach örtlicher Betäubung des Auges (mit speziellen Tropfen) eine sehr dünne Kanüle in den Glaskörper des Auges (intravitreale Injektion). Dieser kleine Einstich ist für den Patienten kaum spürbar und schließt sich nach der Behandlung von selbst wieder. Die injizierten Medikamente geben ihren Wirkstoff kontinuierlich direkt „vor Ort“ ab, d.h. erst nach mehreren Wochen ist eine neue Injektion notwendig.

Zwar ist die altersbedingte Makuladegeneration mit Abstand die häufigste Form, aber auch jüngere Menschen können schon von einer Makuladegeneration betroffen sein. Die myopische Makuladegeneration kann infolge einer sehr starken Kurzsichtigkeit entstehen. Manchmal ist eine Makuladegeneration aber auch rein erblich bedingt (sog. Makuladystrophien). Schließlich können auch Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus bereits bei jüngeren Patienten die Netzhaut (diabetische Retinopathie) und speziell die Makula schädigen (diabetisches Makulaödem).

Sie haben Fragen zu Netzhauterkrankungen und insbesondere zur Makuladegeneration? In unserer Augenarztpraxis geben wir Ihnen gerne weitere Informationen. Bei allen Erkrankungen des Auges erhalten Sie bei uns eine fachkundige und menschliche augenärztliche Betreuung.