Katarakt: Der „Graue Star“
Eine Trübung der Augenlinse, die mit einem kleinen Eingriff behandelt wird
Die Katarakt wird im allgemeinen Sprachgebrauch als „Grauer Star“ bezeichnet. Diese häufige Augenerkrankung ist durch eine Trübung der Augenlinse gekennzeichnet, die meistens altersbedingt auftritt. Der graue Star kann nicht medikamentös behandelt werden, aber operativ: Während des kurzen Eingriffs in örtlicher Betäubung wird die erkrankte Linse gegen eine künstliche Linse (Intraokularlinse) ausgetauscht. Die Katarakt-Operation dauert nur wenige Minuten und gehört zu den am häufigsten durchgeführten operativen Eingriffen überhaupt.
Mit welchen Symptomen äußert sich der graue Star?
Bei Patienten mit einem beginnenden grauen Star (Katarakt) können folgende Symptome allmählich auftreten:
- Zunehmende Änderung der Brillenstärke
- Verschwommenes Sehen
- Sehen wie durch einen Nebel
- Wahrnehmung von Doppelbildern auf einem Auge
- Schlechteres Erkennen von Details
- Erhöhte Blend-Empfindlichkeit und verstärkte Nachtblindheit
- Reduziertes Wahrnehmen von Farben
- Reduzierte Kontrastwahrnehmung
- Diffuse Lichtkegel und Lichtkränze (sog. Halos) beim Blick auf Leuchtquellen
Aber: Schmerzen am Auge sind kein Symptom des grauen Stars!
Der graue Star (Katarakt) ist eine Augenerkrankung, die sehr häufig altersbedingt auftritt („Altersstar“). Aber auch junge Menschen können davon betroffen sein. Mögliche Auslöser sind dann Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine Verletzung des Auges. Von außen ohne augenärztliche Instrumente erkennbar ist der graue Star wegen der typisch milchig-gräulichen Trübung der Augenlinse (daher auch der Name) aber nur bei sehr fortgeschrittenen Stadien.
In unserer Praxis sprechen wir mit unserem Patienten zunächst über den Ist-Zustand und über bestehende Symptome wie störende Sehbeeinträchtigungen, oder Änderungen der Brillenstärke ohne Verbesserung der Sehkraft. Die Untersuchung und Diagnostik ist schnell und einfach möglich durch einen vergrößernden Blick in das Auge mit erweiterten Pupillen. Dazu verwenden wir das sogenannte Spaltlampenmikroskop, das die Darstellung der Linse um ein Vielfaches vergrößert. Um bestmögliche Sicht auf und auch in die Augenlinse zu erhalten, geben wir vor der Untersuchung pupillenerweiternde Augentropfen ins Auge. Dadurch können wir auch die Netzhaut gut untersuchen und ausschließen, dass andere Ursachen für eine Sehverschlechterung verantwortlich sind. Für den Patienten ist die Untersuchung des Grauen Stars zu jedem Zeitpunkt absolut schmerzfrei.
Wurde ein grauer Star diagnostiziert, kann eine Katarakt-Operation bei den allermeisten Patienten die ursprüngliche Sehfähigkeit wiederherstellen. Der Eingriff dauert pro Auge nur einige Minuten und wird unter örtlicher Betäubung des Auges durchgeführt.
Das Besondere bei uns: Für die Ausschaltung jeglichen Schmerzempfindens am Auge verwenden wir lediglich Augentropfen (Tropfanästhesie oder topische Anästhesie). Die Wirkung ist die gleiche wie bei einer herkömmlichen Betäubungsspritze, jedoch entfällt bei den Tropfen die Injektion hinter das Auge (Retrobulbäranästhesie). Die Operation ist somit von Anfang an schmerzfrei. Ein weiterer Vorteil für den Patienten: Blutverdünnende Medikamente müssen bei der Tropfanästhesie nicht abgesetzt werden, es kann nicht zu spritzenbedingten Blutergüssen um das Auge kommen.
Unser OP-Team und Narkoseärztinnen kümmern sich während Ihres Aufenthaltes um Ihr Wohlbefinden und Überwachen wann immer nötig Kreislauf und Blutzucker. Eine leichte, beruhigende Medikation (Sedierung) kann gegeben werden um Angst-Symptome zu nehmen und die Operation weniger belastend zu gestalten.
Den Katarakt-Eingriff führen unsere erfahrenen Augenchirurgen mithilfe hochpräziser computergestützter OP-Technologie durch. Im Gegensatz zu früheren Operationsmethoden eröffnen sie dabei den Zugang zur Augenlinse nur über einen winzigen Einschnitt nahe des Hornhautrandes. Dieser Einschnitt ist so klein, dass er nach der Operation nicht vernäht werden muss, sondern von alleine verheilt. Die getrübte Augenlinse wird nun schonend im Auge zerkleinert und durch die kleine Öffnung entfernt. Anders als bei früheren Operationsmethoden wird die Linsenkapsel nicht entfernt, sondern bleibt als natürliches Reservoir für die neue künstliche Augenlinse erhalten. Die Operateure setzen die neue (gerollte) Linse über den winzigen Einschnitt in die Kapsel, wo sie sich ausbreitet und verankert.
Nach der Operation schützt ein Verband das Auge, der aber schon nach einem Tag abgenommen werden kann. Entzündungshemmende Augentropfen mindern in den Wochen nach dem Eingriff das Risiko für postoperative Komplikationen.
Intraokularlinsen werden – anders als Kontaktlinsen – in das Auge eingesetzt und ersetzen so die natürliche Linse. Bei den meisten Katarakt-Patienten werden monofokale künstliche Linsen verwendet, die nur einen Brennpunkt (Fokus) besitzen. Auch die natürliche Augenlinse hat ab einem bestimmten Alter nur noch einen Brennpunkt. Das ist das Alter ab dem man eine Lesebrille oder Gleitsichtbrille benötigt. In vielen Fällen kann durch die Wahl der neuen monofokalen Linsen die gewohnte Brillenstärke jedoch deutlich reduziert werden. Trotzdem muss immer, entweder für die Nähe oder für die Ferne, eine Brille benutzt werden. Wir beraten Sie selbstverständlich ausführlich über die im Einzelfall beste Option.
Inzwischen sind aber auch Intraokularlinsen verfügbar, die gegenüber den genannten Standardlinsen einen Mehrwert bieten möchten. Die sogenannten Multifokallinsen ermöglichen sowohl eine gute Nahsicht als auch eine gute Fernsicht. Torische Linsen können eine bestehende Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) ausgleichen. In unserer Praxis beraten wir Sie gerne zu den verschiedenen Arten von Intraokularlinsen und klären Sie umfassend über die Vor- und Nachteile dieser Linsen auf.